JUVINALE 2023- ABSCHLUSSBERICHT

Ausgangssituation 2023

Nach der erfolgreichen Durchführung des biennalen Salzburger Nachwuchsfilmfests in den Jahren 2017, 2019 und 2021, konnte die JUVINALE 2023 nun bereits zum 4. Mal über die Bühne gehen und sich unter neuer Projekt- und Festivalleitung weiter entwickeln. Organisiert wurde das Festival erneut vom Salzburger Community TV FS1 – mit dem DasKino und der Fachhochschule Salzburg als Kooperationspartner*innen.

Eine Besonderheit diesmal: der queere Festivalschwerpunkt. Das Filmkulturzentrum DasKino wurde von 12. bis 14. Oktober 2023 mit Veranstaltungen und Screenings bespielt. Einen sommerlichen Vorgeschmack auf das eigentliche Festival im Herbst lieferte das JUVINALE Sommerkino am 30. Juni und am 1. Juli; diesmal im Rahmen des Artmosflair-Streetfestivals.

Der Bedarf an einer Bühne für junge Filmtalente, wie sie die JUVINALE bietet, war 2023 ungebrochen hoch: 126 Filme aller Kategorien, Genres und Längen sind zur Sichtung eingelangt. Mittlerweile Fixum im Festivalkalender und fester Bestandteil der Salzburger Kultur- und Medienlandschaft, hat sich die JUVINALE als Forum für die Filmemacher*innen von morgen im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht. Für Nachwuchstalente bzw. ihre Debut- und Abschlussfilme konzipiert ist, haben heuer wieder Studierende aller relevanten Filmschulen eingereicht:

Filmakademie Wien, HFF München, Filmakademie Baden-Württemberg, FH Salzburg sowie Universität Salzburg und Universität Mozarteum.

Zentrales Anliegen der JUVINALE ist und bleibt: den Filmnachwuchs sichtbarer machen, der Kreativ-Wirtschaft eine Plattform bieten und Salzburg sowie Österreich als Filmstandort weiter etablieren – an die Popularität der Mozartstadt als Drehort und Motiv anknüpfend. Außerdem will die JUVINALE jene Lücke schließen, die durch die Abwanderung des wichtigen Filmfestivals DIAGONALE 1995 nach Graz entstand. Tatsächlich bietet Salzburg heute neben Wien die erfolgreichsten Ausbildungsangebote in unterschiedlichen Bereichen der Filmwirtschaft.

Schwerpunkt Gender & Diversity

Einen inhaltlichen Schwerpunkt setzte die JUVINALE 2023 mit dem Thema Geschlechter-Gerechtigkeit.
Neben den Preisen in den Hauptkategorien wurde heuer erstmals auch der „Förderpreis Gender & Diversity“ vergeben. In Zusammenarbeit mit der HOSI Salzburg – der Interessensvertretung von LGBTIQA*- Personen – wurde das Festival mit einer Rede von Conny Felice eröffnet. Am Eröffnungsabend war zudem eine speziell kuratierte Auswahl queerer Filme zu sehen. Im Anschluss standen die Filmemacher*innen für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Am Abend der Preisverleihung setzte die Show der „Magic Garage“ einen queeren Akzent.

Preisgekrönte Filme, lobende Erwähnungen

Aus 126 Einreichungen hatten sich 58 Produktionen für die JUVINALE Screenings qualifiziert. Aus diesen Filmen kürte die Jury die Gewinner-Filme und zeichnete sie mit dem JUVINALE Award in der jeweiligen Kategorie aus. In Summe wurden 4.500 Euro Preisgeld vergeben.

In der Kategorie Music & Clips gewann die Produktion DOUBTS von Constanze Radak, Magdalena
Umkehrer sowie Mareike Färber. Der Animations-Award ging an Gabriel Radwan für seinen Film NOMAN`S SON. Elisabeth Kratzer gewann mit ihrer Dokumentation ANGELIQUE gleich in zwei Kategorien. Sie holte sich den Award der Kategorie Doku sowie den Förderpreis Gender & Diversity. Der Fiction-Award wurde an Simon Schneckenburger für den Kurzspielfilm BORZAYA verliehen, der nicht persönlich an der Award-Show teilnehmen konnte, aber eine Grußbotschaft schickte.

Neben den fünf Auszeichnungen wurden auch einige Produktionen für ihr außerordentliches Handwerk und Kreativität gelobt. So erhielten der Kurzspielfilm DIE TELEFONZELLE von Lukas März sowie der Film DIE UNSICHTBARE GRENZE von Mark Gerstdorfer lobende Erwähnungen. Dasselbe galt für die Dokumentationen AUßER MÄNNER HATTEN WIR NICHTS ZU VERLIEREN von Hanna Hocker in Doppelregie mit Leila Keita sowie DRIVING FORCE von Daniela Magnani Hüller. Großes Lob wurde auch den Animationen DER WUNSCH von Silvia Knödlstorfer sowie IN THE UPPER ROOM von Alexander Gratzer zu Teil. Zudem ist das Musikvideo APRÜ WEDA von der Band Mandelkern ist der Jury besonders ins Auge gefallen.

Jury 2023

Auch heuer war es wieder möglich, hochkarätige Jury-Mitglieder zur Beurteilung der Filme zu gewinnen.
Judith Holzer (Animation), Peter Mitterhauser (Music & Clips), Benjamin Blaikner (Fiction), Markus Kaiser-Mühlecker (Doku), Kerstin Glachs (Fiction), Ella Hochleiter (Doku), Reinhold Bidner (Animation), Daniel Mayrhofer (Music & Clips)

Filmauswahl nach Kategorien

Die JUVINALE wurde mit einem Spezialprogramm eröffnet. Dabei wurden vier Eröffnungsfilme gezeigt, die queere Lebensweisen auf unterschiedliche Arten und Weisen verhandeln. Zu dieser Auswahl zählten der Kurzspielfilm WALZER IM BADEMANTEL von Vincent Jost, die Dokumentation ANGELIQUE von Elisabeth Kratzer, das Musikvideo CALL GIRL der Salzburger Musikerin AYMZ feat. W1ZE sowie die Kurzdoku AMOR SEI MIT DIR von Andrea Erja. In allen Screeningblöcken waren queere Filme zu sehen.

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung des Festivals!